Die EU droht, Gespräche mit der Schweiz über ein Stromabkommen zu stoppen. EU-Befürworter behaupten, die Schweiz brauche weitere bilaterale Verträge, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Doch Recherchen der deutschen «Welt» zeigen, dass klar das Gegenteil der Fall ist. Demnach kann es sich die EU nicht leisten, die Schweiz versorgungstechnisch zu einer Insel zu machen: «Die Europäische Union ist von der Energie-Infrastruktur der Schweiz sehr viel stärker abhängig als umgekehrt die Schweiz vom europäischen Strommarkt.» Darum habe die EU ursprünglich ein Abkommen angeregt. Die «Stromdrehscheibe» Schweiz sei eines der wichtigsten Transitländer für Elektrizität in Europa. Demnach fliessen elf Prozent des europäischen Stroms über Schweizer Territorium. Auch als Stromspeicher sei das Land für die europäische Energieversorgung «unverzichtbar». Die Pumpspeicherseen in den Alpen trügen erheblich dazu bei, das schwankende Ökostromaufkommen aus Wind- und Solarkraft aus ganz Europa zu glätten. Insbesondere Deutschland würde ohne die Schweiz Blackouts riskieren.