Während die Schweiz die EU mit der Zahlung der Kohäsionsmilliarde besänftigen will, verfolgt diese ihre Politik der Nadelstiche unbeeindruckt weiter. Zum Beispiel schmerzt es die Schweizer Hochschulen, dass die EU sie bei ihrem Forschungsprogramm «Horizon Europe» in den Status eines «nicht assoziierten Drittlandes» versetzt – im Gegensatz zu assoziierten Drittländern wie etwa Armenien, Georgien und Tunesien. Prof. Dr. Martin Janssen, Co-Präsident von autonomiesuisse und CEO der Ecofin-Gruppe, analysiert die Situation im «Schweizer Monat» und gibt sich gelassener als Swissuniversities: «Als Forscher möchte man nichts zu tun haben mit der Bürokratie, die in der EU immer grösser wird und die Forschung eher behindert. Man möchte die Möglichkeit haben, ein Beziehungsnetz mit den besten Forschern weltweit aufzubauen …» Die Forschung lebe vom Austausch mit den besten Köpfen der Welt. Die Schweiz müsse sich nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Forschung differenzieren und spezialisieren. Als Top-Forschungsplatz solle sie gezielt die Karte des weltweiten Austausches spielen. Sie könne auch zu «Horizon Europe» zurückkommen. Dafür brauche es aber eine klare Zusage der EU, «von Spielchen und Druckversuchen auf dem Buckel der Forscher» Abstand zu nehmen.