Nach Querelen um Covid-19-Impfstoffe innerhalb der EU und mit Grossbritannien geht jetzt Australien hart ins Gericht mit Brüssel. Handelsminister Dan Tehan beschwerte sich über den «Impfprotektionismus» seitens der EU, wie der «Blick» berichtet. Er sei «unglaublich enttäuscht» über die Entscheidung Italiens, die Ausfuhr von 250'000 Dosen des Vakzins von AstraZeneca für Australien zu blockieren. Er befürchte, die EU könne auch künftige Lieferungen zurückhalten. Damit dürfte er richtig liegen, denn Frankreichs Europa-Staatssekretär Clément Beaune begrüsst die Massnahme: «Sie zeigt, dass wir als Europäer fähig sind, nicht naiv zu sein und unsere Interessen zu verteidigen.» Aus unternehmerischer Sicht fragt sich autonomiesuisse allerdings, was hehre Verlautbarungen seitens der EU gegenüber Drittstaaten wert sind, wenn schon beim Anflug einer Krise grundlegende Prinzipien des fairen Handels leichtfertig über Bord geworfen werden. Umso mehr gilt: Es prüfe, wer sich mit einem solchen Partner bindet.