The Somm Podcast mit Hans-Jörg Bertschi: «Angstmacherei ist fernab der Realität»
Wer würde einen Vertrag unterschreiben, der den Mietvertrag, den Arbeitsvertrag, den Hypothekarvertrag und weitere Verträge miteinander verbindet? Wohl kaum jemand – sagt Dr. Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Bertschi Group und Co-Präsident von autonomiesuisse, im «The Somm Podcast» zu «Nebelspalter»-Chefredaktor Markus Somm. Genau um eine solche Verknüpfung von Verträgen unter einer Guillotine-Klausel handelt es sich beim Rahmenabkommen mit der EU. «Als Unternehmer habe ich noch nie einen so einseitigen Vertrag gesehen», stellt Bertschi klar. Er liste fast ausschliesslich die Pflichten der Schweiz und die Rechte der EU auf. «Das Rahmenabkommen ist uns so dargestellt worden, als ob es nur einen Rahmen um die bilateralen Verträge darstellen würde. Dabei stellt es unser Verhältnis zur EU auf den Kopf», betont Bertschi. Es bedeute nämlich eine Teilintegration in die EU – und somit einen Autonomieverlust. Wie steht es um das Argument der Befürworter, die bilateralen Verträge könnten ohne Rahmenabkommen «erodieren»? Bertschi hält das für «Angstmacherei, die weit weg von der Realität ist». Die bilateralen Verträge lägen im ureigenen Interesse der EU. Zudem verfüge die Schweiz auch über ein Freihandelsabkommen. In den letzten zwanzig Jahren seien die Exporte nach Deutschland gestiegen, allerdings jene in die USA noch wesentlich stärker – dabei verfüge die Schweiz dort überhaupt kein Abkommen.