«Wer sich zum Schaf macht, den fressen die Wölfe.» Das erlebt derzeit die Schweiz. Wenn sie gegenüber Brüssel in allen Punkten nachgibt, spielt die EU ihren Machtpoker erst recht aus. Das merkt freilich nur, wer Staatssekretär Alexandre Fasel aufmerksam zuhört. Wie die «Weltwoche» beobachtete, markierte er vor Pro Schweiz den höflichen Gentleman, der «fleissig Notizen machte», betonte aber vor der Europäischen Bewegung Schweiz (EBS), dass die Eidgenossenschaft einlenken müsse. Der Grund: Brüssel habe «ein neues Powerplay aufgezogen». Die brave Schweizer Verhandlungsdelegation sei davon ausgegangen, dass die Schweiz aufgrund des Common Understanding wieder fix an den EU-Forschungsprogrammen teilnehmen dürfe. Von diesem Versprechen will die Gegenseite laut Fasel nichts mehr wissen – nach dem Motto: «Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?» Unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen will die EU die Schweiz nur fürs Jahr 2025 quasi auf Probe wieder mitmachen lassen und dann weiterschauen. Schliesslich würden ihr sonst irgendwann die Drohmittel ausgehen. Oder um ein weiteres Bonmot zu zitieren: «Wer einmal Blut geleckt hat, will immer mehr.»