Der Brexit-Deal hat für die Schweiz eine positive Signalwirkung. Das sagt der langjährige Schweizer Spitzendiplomat Paul Widmer gegenüber «20 Minuten». Es lohne sich, die eigene Position beharrlich zu verteidigen. Man dürfe sich von «Einschüchterungsversuchen seitens EU nicht beeindrucken lassen». Die EU habe mehrmals betont, dass sie zu keinerlei Konzessionen bereit sei – um danach erneut Kompromisse einzugehen. «Genau in diesem Punkt hat sich der Bundesrat meines Erachtens jedoch in eine Sackgasse manövriert, als er im Juni das vorliegende Rahmenabkommen grundsätzlich begrüsste und nur in drei Bereichen Nachbesserungen verlangte», meint Widmer. Selbst wenn die EU der Schweiz nicht entgegenkomme, soll der Bundesrat das vorliegende Rahmenabkommen nicht unterzeichnen. Die Schweiz befinde sich nämlich in einer komfortableren Lage als das Vereinigte Königreich: «120 Verträge werden auch in Zukunft die bilateralen Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz regeln. (...) Uns bleibt genügend Zeit zum weiterverhandeln.»