01. Dezember 2025

Palantir-CEO warnt Schweiz vor EU-Anbindung

Alexander Karp, der US-Hightech-Unternehmer und CEO von Palantir, liebt die Schweizer Alpen nicht nur, um seinem Hobby Langlaufen nachzugehen. Er schätzt auch die politischen Vorzüge unseres Landes – und hofft, dass wir sie nicht preisgeben. 

«Mir gefallen eure Schulen, eure Sicherheit, eure direkte Demokratie», sagt der Milliardär im Magazin «Interview by Ringier». Er wolle, dass es der Schweiz gut gehe. Natürlich wohl auch, weil sein Europa Hub hier seinen Sitz hat. 

Das Geschäftsmodell von Palantir erklärt Karp den Kunden sehr einfach: «Wir sind wie ein Schweizer Unternehmen. Wir bauen gute Produkte und wollen dafür anständig bezahlt werden.» 

Düsteres Europa

Umso skeptischer sieht Karp die EU. Er kritisiert die europäische Migrationspolitik. Sie beeinflusse die Kriminalität, die soziale Integration und Kapitalströme. 

Ausserdem geht er mit der «politischen Klasse» Europas hart ins Gericht: Sie habe den Kontakt zur Realität und zur eigenen Bevölkerung verloren. Das sage er Entscheidungsträgern auch ins Gesicht: «Ich sage ihnen: ‹Die Situation in Europa ist düster. Wenn ihr das nicht anerkennt, bleibt sie düster.›» 

EU-Anbindung ist Irrweg

Sein Rat für die Schweiz: Für sich selbst schauen. «Ich hoffe, dass sich Europa verändert, aber ich kann das nicht erkennen. Daher sollte die Schweiz eine engere Allianz mit den USA anstreben.» Eine engere Anbindung an die Europäische Union hält er für einen Irrweg. «Ich sage nicht, was richtig oder falsch ist. Ich sage nur: Es wird nicht funktionieren.» 

Bevorzugt Schweiz die Falschen?

Karp weist auch auf ein Tabuthema hin. Während jeder EU-Bürger in die Schweiz kommen darf, haben Hochqualifizierte aus Drittstaaten das Nachsehen. Karp fordert deshalb ein Umdenken: Die Schweiz soll auf «hochqualifizierte Zuwanderung setzen, wie Singapur das macht – und nicht jedem Europäer freien Zugang gewähren». 

Dabei spricht Karp aus Erfahrung: «Einer meiner Mitarbeiter hier bei Palantir spricht perfekt Deutsch, hat Schweizer Vorfahren und würde gern in die Schweiz gehen. Aber das ist schwierig, weil er Amerikaner ist.» 

Mit einem Bulgaren hätte es Karp einfacher.