Während economiesuisse zum Rahmenabkommen mit der EU drängt, erachtet Hans-Jörg Bertschi, Unternehmer und Co-Präsident von autonomiesuisse, diese Position als zu kurzfristig, wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten. «Auf dem Spiel steht nicht nur der Marktzugang, sondern die Souveränität der Schweiz», erklärt Bertschi. «Wir brauchen Souveränität, damit wir unsere wirtschaftlichen Rahmenbedingungen selbst gestalten können und sie uns nicht von Brüssel aus diktiert werden.» Mit dem Rahmenabkommen würde eine Angleichung an die deutlich schlechteren Bedingungen in der EU stattfinden. Als Plan B für ein Rahmenabkommen sieht Bertschi beispielsweise ein Wirtschafts- und Freihandelsabkommen (CETA), wie es die EU und Kanada ausgehandelt haben. Das würde vieles abdecken, was heute in den bilateralen Verträgen geregelt ist – ohne dass die Schweiz dynamisch EU-Recht übernehmen und sich dem Europäischen Gerichtshof unterstellen müsste. Sollte das Rahmenabkommen scheitern, «wäre ein Freihandelsabkommen wohl eine naheliegende Alternative», gibt selbst Monika Rühl, Vorsitzende der Geschäftsleitung von economiesuisse, zu. Sowohl Markus Gross, Geschäftsführer des Medtech-Zulieferers Zanol GmbH, wie Marcel Fringer, Unternehmer und Präsident des Kantonalen Gewerbeverbandes Schaffhausen, könnten einem Freihandelsvertrag laut «Schaffhauser Nachrichten» persönlich Gutes abgewinnen. Fringer plädiert etwa dafür, dass die Schweiz die Handelsbeziehungen mit Ländern ausserhalb der EU vertiefen solle. Gleichzeitig betonen die Unternehmer, dass sich die Schweiz als Teil Europas nicht isolieren dürfe.